Warum regelmäßige Scans der externen IT für alle Unternehmen relevant sind

Dieser Artikel beleuchtet die Gründe, warum Überprüfungen der externen IT-Infrastruktur in den Hintergrund treten und betont die entscheidende Bedeutung von regelmäßigen Security Audits für externe Systeme.

In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Bedrohungen von außen ständig präsent sind, werden interne Systeme regelmäßig überprüft und geschützt, während die externe Infrastruktur häufig eher in den Hintergrund tritt.

Doch warum ist das so? Dieser Artikel beleuchtet die Gründe und betont die entscheidende Bedeutung von regelmäßigen Security Audits für externe Systeme.

Check Insights eines externen Ziels

Check Insights eines externen Ziels

Was sind die Gründe dafür, dass Scans der externen IT-Infrastruktur eher selten durchgeführt werden?

1. Fehlende Kontrolle

Oft haben IT-Dienstleister mehr direkte Kontrolle über die interne Infrastruktur ihrer Endkunden als über die externe. Die interne Infrastruktur befindet sich innerhalb der Unternehmensgrenzen und wird in der Regel vollständig verwaltet. Daher können sich Dienstleister stärker auf die interne Infrastruktur konzentrieren, da sie einen direkteren Zugang dazu haben und mehr Einfluss darauf ausüben können.

2. Ressourcenbeschränkungen

IT-Dienstleister verfügen oft über begrenzte Ressourcen in Form von Zeit, Budget oder Fachwissen. Angesichts dieser Einschränkungen kann es sein, dass sie der Überprüfung der internen Infrastruktur Vorrang einräumen, da sie diese als kritischer für den Geschäftsbetrieb erachten.

3. Mangelndes Bewusstsein für externe Bedrohungen

Viele sind sich möglicherweise der potenziellen Bedrohungen von außen nicht vollständig bewusst und unterschätzen die Bedeutung externer Security Audits. Sie könnten fälschlicherweise annehmen, dass externe Angriffe weniger wahrscheinlich sind oder dass ihre externe Infrastruktur weniger anfällig ist.

4. Komplexität und Vielfalt

Die externe Infrastruktur kann oft komplex und vielfältig sein, mit einer Vielzahl von Diensten, Anwendungen und Plattformen, die von verschiedenen Anbietern bereitgestellt werden. Die Überprüfung dieser Vielfalt erfordert spezifisches Fachwissen und kann zeitaufwändig sein, was viele davon abhalten könnte, sich intensiver damit zu befassen.

Insgesamt führen diese Faktoren oft dazu, dass das externe Security Audit in der Praxis weniger Beachtung findet als das interne. Allerdings ist es wichtig zu erkennen, dass die externe Infrastruktur genauso anfällig für Sicherheitsbedrohungen ist, beispielsweise durch unsicher Konfigurationen von Servern oder Firewalls, veraltete Software und fehlende Sicherheitsupdates oder Schwachstellen in Webanwendungen und Websites. Um das Risiko durch Sicherheitsvorfälle dauerhaft auf ein Minimum begrenzen zu können, müssen die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen in regelmäßigen Abständen überprüft werden.

Was versteht man grundsätzlich unter einem externen Security Audit?

Das Security Audit der externen Infrastruktur bezieht sich auf die Identifizierung und Bewertung von Schwachstellen in den externen Systemen, Diensten oder Anwendungen einer Organisation. Dies kann alles außerhalb der internen Netzwerke und Systeme umfassen, einschließlich Cloud-Dienste, Websites, Anwendungen von Drittanbietern und öffentliche Netzwerke.

Der Zweck dieses Scans besteht darin, potenzielle Sicherheitsrisiken, die die externe Infrastruktur gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen und zu bewerten.

Warum ist die Überprüfung der externen Infrastruktur für alle Unternehmen relevant?

Die Überprüfung der externen Infrastruktur ist nicht nur für den Enterprise-Sektor, sondern auch für den KMU-Sektor aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung:

1. Zunehmende Digitalisierung

Auch kleine und mittlere Unternehmen setzen zunehmend auf digitale Lösungen, Cloud-Dienste und Webanwendungen, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und mit Kunden zu interagieren. Diese digitale Infrastruktur ist genauso anfällig für Sicherheitsbedrohungen wie die eines großen Unternehmens.

2. Gleiche Bedrohungen

KMUs sind von den gleichen Cyberbedrohungen betroffen wie große Unternehmen. Dazu gehören DDoS-Angriffe, Phishing, Datenlecks und Ransomware. Angreifer haben es häufig auf KMUs abgesehen, da diese möglicherweise über weniger Ressourcen für Sicherheitsmaßnahmen verfügen und daher als leichtere Ziele angesehen werden.

3. Schwachstellen in Drittanbieterdiensten

Viele KMUs nutzen Drittanbieterdienste für verschiedene Aspekte ihres Geschäftsbetriebs, sei es für Buchhaltung, Marketing, Kundensupport oder Webhosting. Diese externen Dienste können Sicherheitsschwachstellen aufweisen, die das Unternehmen gefährden können, wenn sie nicht erkannt und behoben werden. Lieferkettenangriffe, die auf Zero Day-Schwachstellen abzielen, zwingen IT-Dienstleister dazu, möglichst schnell zu ermitteln, welche ihrer Kunden von diesen betroffen sind. Ein bekanntes Beispiel aus der Vergangenheit ist die log4j-Schwachstelle. In solchen Fällen können Sekunden darüber entscheiden, ob ein großer Schaden verhindert werden kann.

4. Compliance-Anforderungen und Haftung der Geschäftsleitung

Je nach Branche und Standort können KMUs bestimmten Compliance-Anforderungen in Bezug auf Datenschutz und Informationssicherheit unterliegen. Gemäß NIS2 sind Unternehmen beispielsweise verpflichtet, eine regelmäßige Überprüfung der IT-Infrastruktur auf Schwachstellen durchzuführen. Die Nichteinhaltung dieser Anforderungen kann rechtliche Konsequenzen, einschließlich Bußgeldern und Reputationsschäden, nach sich ziehen. Gerade die Haftung der Geschäftsführer wird oft unwissend vernachlässigt. In Umsetzung der NIS2-Richtlinie plant z.B. der deutsche Gesetzgeber eine deutliche Erweiterung der persönlichen Haftung der Geschäftsleitung.

5. Reputationsschäden

Ein Sicherheitsvorfall kann das Vertrauen der Kunden in ein Unternehmen beeinträchtigen und langfristige Auswirkungen auf die Reputation haben. Kunden könnten sich abwenden und zur Konkurrenz wechseln, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Daten bei einem Unternehmen nicht sicher sind.

Insgesamt ist die Überprüfung der externen Infrastruktur für KMUs ebenso wichtig wie für Großunternehmen, um Sicherheitsrisiken zu minimieren, Compliance-Anforderungen zu erfüllen und die Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Eine effektive Sicherheitsstrategie sollte daher unabhängig von der Unternehmensgröße auch die externe Infrastruktur umfassen.

Warum ist es wichtig, die gesamte Angriffsfläche kontinuierlich auf Schwachstellen zu überprüfen?

Die Überprüfung nicht nur von Teilen, sondern der gesamten Angriffsfläche der externen Infrastruktur ist aus einer Reihe von Gründen wichtig:

1. Versteckte Schwachstellen

Sicherheitslage anhand der Hausansicht

Gefundene Schwachstellen anhand der Hausanalogie

Auch wenn ein Teil der Infrastruktur als sicher betrachtet wird, können versteckte Schwachstellen an anderer Stelle vorhanden sein. Solche versteckten Schwachstellen sind vergleichbar mit offenen Kellerfenstern: Selbst, wenn die Haustür sicher verschlossen ist, kann ein Einbrecher durch eine ungesicherte Schwachstelle eindringen. Angreifer suchen oft das schwächste Glied, um in ein System einzudringen. Wenn nur bestimmte Teile der Infrastruktur überprüft werden, bleiben potenzielle Schwachstellen unentdeckt und können von Angreifern ausgenutzt werden.

2. Kettenreaktionen

Eine Schwachstelle in einem Teil der Infrastruktur kann zu einer Kettenreaktion führen, die auch andere Teile beeinträchtigt. Beispielsweise kann ein erfolgreicher Angriff auf eine externe Website zu einem Datenleck führen, das wiederum die Sicherheit anderer verbundener Systeme gefährdet. Durch die Überprüfung der gesamten Angriffsfläche können solche Kettenreaktionen vermieden werden.

3. Ganzheitliches Sicherheitsverständnis

Um ein umfassendes Sicherheitsverständnis zu entwickeln, ist es wichtig, die gesamte Angriffsfläche zu betrachten. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis potenzieller Risiken und die Entwicklung angemessener Sicherheitsmaßnahmen, die alle Aspekte der Infrastruktur abdecken.

4. Compliance-Anforderungen

Einige Compliance-Anforderungen erfordern eine kontinuierliche und vollständige Überprüfung der gesamten Infrastruktur, um sicherzustellen, dass alle relevanten Sicherheitsstandards eingehalten werden. Eine selektive Überprüfung kann zu Nichtkonformitäten führen, die rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.

5. Proaktive Sicherheit

Durch die regelmäßige Überprüfung der gesamten Angriffsfläche können potenzielle Schwachstellen frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden. Dadurch können Organisationen proaktiv auf Sicherheitsbedrohungen reagieren und das Risiko von Sicherheitsvorfällen minimieren.

Insgesamt ist die Überprüfung der gesamten Angriffsfläche der externen Infrastruktur wichtig, um die Sicherheit zu gewährleisten, potenzielle Risiken zu minimieren, die Geschäftskontinuität zu schützen und im Falle eines Cyberangriffes nachweisen zu können, das man alle notwendigen, angemessenen Sicherheitsmaßnahmen getroffen hat.

Warum ist lywand ein ideales Werkzeug, um kontinuierliche Security Audits der externen Infrastruktur durchzuführen?

1. Automatisierung und Effizienz

Lywand automatisiert den Prozess der Identifizierung von Sicherheitslücken und Schwachstellen in der externen Infrastruktur. Dadurch können große Mengen an Systemen und Diensten schnell gescannt und potenzielle Probleme effizient identifiziert werden. So wurden zum Beispiel nach Bekanntwerden der Log4J-Schwachstelle unsere Wissensdatenbank und unser Scan-Cluster auf der Plattform umgehend aktualisiert, was unseren Partnern half, sich schnell einen Überblick zu verschaffen, welche ihrer Kunden betroffen waren.

2. Umfassende Abdeckung

Im Gegensatz zu oberflächlichen Scans, die in wenigen Minuten durchgeführt werden können, bietet lywand eine gründliche und tiefgehende Analyse. Wir decken ein breites Spektrum an Angriffsvektoren und Sicherheitslücken ab, einschließlich veralteter Softwareversionen, fehlender Sicherheitspatches, unsicherer Konfigurationen und anderer potenzieller Schwachstellen. Dadurch wird sichergestellt, dass keine wichtigen Aspekte der externen Infrastruktur übersehen werden.

3. Regelmäßige Aktualisierungen

Die Datenbanken von lywand werden regelmäßig aktualisiert, um neue Sicherheitslücken und Schwachstellen, die in der Infrastruktur auftreten könnten, zu erkennen. Dadurch bleiben die Scans auf dem neuesten Stand und können auch neu entdeckte Bedrohungen berücksichtigen.

4. Priorisierung von Schwachstellen

Lywand ist in der Lage, die identifizierten Schwachstellen nach Schweregrad und Eintrittswahrscheinlichkeit zu priorisieren, was es infolgedessen ermöglicht, sich auf die Behebung der wichtigsten Sicherheitsprobleme zu konzentrieren und die Ressourcen effektiver einzusetzen.

5. Reporting und Dokumentation

Management Report

Lywand generiert einfach verständliche Berichte. Diese dienen als wertvolle Dokumentation und können verwendet werden, um die Ergebnisse des Security Audits zu kommunizieren und die Umsetzung von Maßnahmen zu unterstützen.

Rene Offenthaler

23. Mai 2024

Kategorie

Ratgeber

Das könnte Sie auch interessieren

Ratgeber

Asset Discovery deckt Shadow IT auf: Ein Muss für MSPs

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Shadow IT für Unternehmen zu einem unsichtbaren, aber erheblichen Sicherheitsrisiko werden kann. Lernen Sie, wie Asset Discovery IT-Dienstleistern hilft, versteckte Geräte und Anwendungen im Netzwerk aufzudecken. Außerdem stellen wir bewährte Maßnahmen zur Kontrolle von Shadow IT und zur Verbesserung der Netzwerksicherheit vor.

6. November 2024

Ratgeber

Herkömmlicher Schwachstellenscanner vs. Security Audit Plattform

Finden Sie heraus, wie sich die Security Audit Plattform von lywand von traditionellen Schwachstellenscannern unterscheidet und welche Lösung am besten zu Ihrem MSP-Geschäft passt.

7. Oktober 2024

Ratgeber

IT-Sicherheit durch Systemhärtung: Was Sie als MSP wissen müssen

Die Systemhärtung ist ein unverzichtbarer Prozess, um die IT-Infrastruktur Ihrer Kunden zu schützen. Doch was genau bedeutet Systemhärtung und warum ist sie so wichtig?

2. September 2024